Erkennen und Bewerten von Risiken

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Erkennen von Risikopotentialen

In großen Unternehmen sind ganze Abteilungen und professionelle Risiko-Manager damit beschäftigt, Risiken zu erkennen. In einem kleinen oder mittelständischem Unternehmen liegt diese Verantwortung beim Unternehmer selbst.

Als erstes sollte man eine Liste von möglichen Risiken im eigenen Unternehmen erstellen. Machen Sie ein Brainstorming (am besten mit mehreren Mitarbeitern zusammen). Schreiben Sie dabei alles auf, was an Krisen eintreten könnte. Sie finden auch eine Liste möglicher Risiken am Anfang dieser Artikelreihe. Während des Brainstormings geht es noch nicht um Wahrscheinlichkeiten (also darum, wie wahrscheinlich es ist, dass die eine oder andere genannte Krise wirklich bei Ihnen eintreten könnte), es geht vielmehr um eine Auflistung aller Möglichkeiten. Nehmen Sie sich dafür Zeit - es geht ggf. dabei um Ihre Existenz!

Beim Erkennen von Risiken können auch Ihre Versicherung, die örtliche Feuerwehr oder Polizei, aber auch die Berufsgenossenschaft oder die örtlichen Bauaufsichtsbehörden helfen. Sprechen Sie diese Stellen an. Die meisten werden begeistert sein, in den Prozess der Prävention mit einbezogen zu werden und helfen gerne.

Bewerten der Risiken

In einem nächsten Schritt erst bewerten Sie die Risiken. Eine fünfstufige Bewertung scheint dabei sinnvoll zu sein. Hierbei sollten Sie sich die Frage stellen wie wahrscheinlich der Eintritt einer Krise ist und zum zweiten wie stark diese Krise (dieses Risiko) Ihren Betrieb beeinflussen könnte:

  • A nicht zutreffend (auf unseren Betrieb)
  • B nur geringes Risiko
  • C mittleres Risiko
  • D hohes Risiko
  • E sehr hohes Risko, welches das Unternehmen sehr gefährden könnte

Beispiel

Bei dem Brainstorming kommt das Thema Datenverlust bzw. Datensicherung zur Sprache. Bisher machen Sie praktisch nie ein Backup Ihres Computers. Bei Ausfall des PCs, bei Diebstahl der Hardware oder bei einem Brand wäre alles verloren. Möglichweise Ihre gesamte Buchhaltung, Ihre Kundendaten, Ihre Umsatzstatistiken, Ihre Korrespondenz - einfach alles.

Die Wahscheinlichkeit, dass so etwas eintrifft ist verhältnismäßig hoch (Festplatten stürzen ab, PCs geben einfach so ihren Geist auf). Das Risiko ist durchaus mit D (hohes Risiko) zu bewerten.

Sie können das aber sehr leicht ändern. Sie erstellen einfach regelmäßig eine Datensicherung auf ein externes Speichermedium. Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen, machen Sie das jede Woche (oder zumindest alle 14 Tage) und gleich doppelt - also auf zwei verschiedene externe Festplatten. Eine dieser Festplatten nehmen Sie mit nach Hause. So haben Sie auch gleich für den Brandfall vorgesorgt.

Die Bewertung von Risiken sollte immer mal wieder neu überdacht werden. Manche Risiken, die zunächst "harmlos" erschienen, können im Laufe der Zeit existenzbedrohend werden. Andere wiederum können sich abschwächen. Die Bewertung ist also ein stetiger Prozess. Gehen Sie Ihre erkannten Riskiken in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 6 Monate) durch und prüfen Sie die Einteilung in die verschiedenen Risikoklassen. Klären Sie außerdem ob neue Risiken hinzugekommen sind oder ob es in der Vergangenheit Risiken gab, die nun nicht mehr vorhanden sind (z.B. ist der zunächst sehr stark gestartete Mitbewerber in der Umgebung zwischenzeitlich insolvent).

Durch das Erkennen und Bewerten Ihrer möglichen Risiken schärfen Sie Ihren eigenen Blick und den Ihrer Mitarbeiter. Alle werden sensibler und achten mehr darauf, Risiken jeglicher Art zu minimieren. Neue Risiken werden schneller erkannt und gebannt.

Übrigens: Wenn Sie Ihre Risiken kennen, können Sie auch Ihre > betrieblichen Versicherungen optimieren und viel Geld sparen.

Die Artikel dieser Serie

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