#172 Sechs langweilige aber wichtige Aufgaben

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Immer das gleiche ...

... es ist so viel zu tun, aber es ist einfach keine Zeit da. Also was macht man? Man kümmert sich um die aktuellsten Katastrophen zuerst und lässt wichtige andere Dinge erstmal liegen. Man macht halt mal schnell rund um die Aufschnittmaschine sauber, diese selbst aber nicht. Man putzt um die Kühltruhe herum, aber nicht dahinter. Man schätzt Inventurmengen, anstatt ordentlich zu zählen. Man postet mal schnell was auf Facebook, anstatt einen festen Plan zu haben. Auf Dauer kostet ein solches Verhalten aber im Zweifel Geld und verursacht weitere Probleme (die dann noch mehr Zeit kosten).

Tipps, wie Sie einige Probleme angehen könnten:

+ "Lästige" Artikel werden bei der Inventur nicht richtig gezählt, sondern nur geschätzt
Bierkästen zu zählen ist einfach, selbst eingefrorene Portionen mit Gulasch oder blanchiertem Gemüse hingegen aufwendiger. Wer macht sich denn wirklich die Mühe alles hervorzukramen und abzuwiegen? Die wenigsten. Ganz besonders wenn der Küchenchef die Inventur nach einem anstregenden Tag nachts am 31. des Monats noch schnell machen muss. Da will man einfach nur fertig werden.

Dann wäre es deutlich besser, wenn Sie die Zahlen aus Ihrer Buchhaltung bemühen und die wöchentlichen Einkäufe gegen Ihre Verkäufe setzen. Sie erhalten so einen verhältnismäßig korrekten Wert (wenn alles mit rechten Dingen zugeht). Machen Sie Stichproben bei den teuersten Artikeln (immer mal andere).
Weiterführende Artikel in diesem Zusammenhang: -> Inventur und Lager / -> Kalkulation (Rezeptur & Portionen) / -> Einkauf

+ Die Abrechnung stimmt nicht. Es fehlen 10 Euro
Es war ein toller Abend. Das Geschäft war sehr gut. Was sind da schon 10 Euro am Ende die fehlen? So dürfen Sie das nicht sehen. Es könnte ja schließlich auch die Summe aus verschiedenen Problemen sein. Im Laufe der Zeit summieren sich solche kleinen Beträge außerdem.

Lassen Sie abends die Abrechnung stets von 2 Leuten durchführen und sich gegenseitig kontrollieren. Machen Sie am nächsten Tag eine "Untersuchung" und gehen Sie der Sache auf den Grund. Auch wenn es sich nur um 10 Euro handeln sollte, sehen alle, dass Sie sich kümmern und "ein Fass aufmachen". Sie werden beim nächsten Mal noch vorsichtiger sein.
Mehr dazu: -> Diebstahl durch Mitarbeiter / -> Kassensysteme

+ Lieferungen werden nicht richtig geprüft
Jeden Morgen ein ähnliches Bild ... Die Lieferanten stehen Schlange, um Ihre Waren anzuliefern und der Küchenchef hat noch tausend andere Dinge zu tun. Die Warenannahme leidet darunter. Lieferscheine werden nicht richtig mit den Bestellungen abgeglichen und auch nicht mit der Ware. Die Qualität wird nicht ordentlich geprüft und Retouren des Vortages vergessen wieder mitzugeben.

Sie brauchen an der Warenannahme jemanden, der sich (zumindest an stressigen Tagen) nur darum kümmert. Sie brauchen eine gute Waage und ein Thermometer. Sie brauchen eine gute Vorbereitung indem z.B. alle Bestellungen in der Warenannahme bekannt sind.
Ausführliche Informationen finden Sie hier: -> Warenannahme und -kontrolle

+Sie schleppen den unglaublichen netten, aber viel zu langsamen Kollegen durch
Da ist dieser wahnsinnig nette und liebe Kollege. Er ist immer hilfsbereit und freundlich zu den Gästen. Das Problem ist nur, dass er seine Arbeit einfach nicht bewältigt kriegt ... und die anderen Kollegen haben es satt, seine Arbeit mitzumachen.

Sie müssen das Gespräch suchen. Sie müssen diesem Kollegen klar machen, das Freundlichkeit alleine einfach nicht reicht. Es geht auch um Schnelligkeit und gute Arbeit. Anders kann man einen Betrieb nicht führen. Schauen Sie sich die Entwicklung nach dem Gespräch an und reagieren Sie nach 1-2 Monaten entsprechend.
Lesen Sie auch: -> Kritische Mitarbeitergespräche führen / -> Probeme mit TOP-Mitarbeitern / -> Gute Servicemitarbeiter / -> 20x Mitarbeiterführung

+ Ihr Mitarbeiterhandbuch ist veraltet ... oder gar nicht vorhanden
Ein Handbuch indem festgelegt ist, wie Sie mit verspätetem Kommen zur Arbeit umgehen, wie sich Ihre Mitarbeiter anzuziehen haben, wann es den Lohn gibt, wie ein Urlaubsantrag zu stellen ist usw. sollten Sie haben. Es macht das Leben deutlich einfacher und Ihre Führungskräfte haben stets Handlungssicherheit. So behandeln Sie auch jeden gleich und alle wissen Bescheid.

Ein solches Handbuch ist niemals fertig. Es werden Dinge ergänzt oder angepasst. Halten Sie Ihre Mitarbeiter auf dem Laufenden. Schicken Sie ggf. wöchentliche oder monaltliche Updates an alle bzw. hängen Sie die wichtigsten Sachen am schwarzen Brett aus.
Mehr zum Thema: -> Das Mitarbeiterhandbuch

+ Sie schicken immer mal wieder einen Newsletter
Kennen Sie das? Sie haben plötzlich die Idee, einen Newsletter zu schicken, melden sich bei einem der großen Anbieter wie Mailchimp oder Cleverreach an, geben alle Adressen ein und senden Ihren Newsletter. Und dann wundern Sie sich, dass Ihnen die Gäste nicht die Bude einrennen. Aber so geht das nicht! Sie müssen konsequent dran bleiben und regelmäßig einen Newsletter schicken - ansonsten wirken Sie schnell amateurhaft.

Denken Sie einmal darüber nach, diese Aufgabe einem Profi zu überlassen - inklusive Facebook, Twitter und Co. Für diese Profis ist das erste Priorität - für Sie aber das Tagesgeschäft, Personalprobleme, Finanzdinge, Gästezufriedenheit, Einkauf, Kalkulation etc. Sie haben besseres zu tun!
Lesen Sie mehr dazu: -> Social Media

Viel Erfolg.

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